8. Dezember 2017

Lieber Linhart!
Heute benehme ich mich einmal lehrerinnenhaft:

Der Dom in Regensburg wurde u.a. durch dem Erlös von Ablassgeldern aus der ganzen Welt gebaut. Obwohl ich das weiß, ist das Betreten dieses eindrucksvollen Gebäudes ein erhebendes. Die ganze Atmosphäre, die Bauweise, das Licht, die Fenster und die Stille lassen meinen Kopf ganz automatisch in die Höhe schnellen. Ein Gefühl der Geborgenheit, der Entrücktheit stellt sich ein. Ich mag das. Hat sich Luther doch geirrt und der erkaufte Himmel rechnet sich schon auf Erden? In etwas Gesamt-Kostbares zu investieren scheint ohne lange nachzudenken g’scheiter zu sein, als sich wieder einmal neue Klamotten zu kaufen. Die Lösung des Rätsels ist noch lange nicht in Sicht!

Der ansprechendste Ort in Regensburg bleibt für mich aber doch der kleine Garten, der zur Dombauhütte gehört. Neben historischen Fragmenten von verwitterten Bauelementen des Domes und einigen Heiligenfiguren aus Stein, lassen die Steinmetzte hier ihrem Humor freien Lauf und räumen z.B. einem schlafenden Trunkenbold und einem Comic-Drachen prominent Platz ein.

Bis wann? Ihre Plößnig

 

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