Familie

Manfred Linhart
Ich bin der Kopf, aber auch der Chef. Und es merkt kaum jemand.
Ist gut so, da darf ich vieles gleich selber machen.
Teils ist die Weinarbeit für mich der handwerklich-körperliche Ausgleich zum Kabarett und Schulbetrieb, teils ein fast erotisches Ringen mit Naturgewalten.
Spannend, unterhaltsam und oft ungeheuer aufwendig. Aus meinem „Pantscherl“ ist eine richtige (Bio-)Affäre gewachsen! Lange fühlte ich mich eher als Einzelkämpfer, aber nun mischt meine Familie (siehe unten) immer kräftiger mit!
Wein in meinem Stadium ist die Verschmelzung von Arbeit und Vergnügen, gekoppelt mit der Faszination der Unvorhersehbarkeit.
Ich „trau niemandem, der nicht trinkt!“  (Filmzitat aus „Nachtzug nach Lissabon“)

 

 

Achim Linhart
…das Wein-gut Linhart…

  • ist ein Bestandteil meines Lebens
  • erweckt schöne Kindheitserinnerungen in mir
  • eine sehr gute „Nebensache“ für mich
  • ist ein Gemeinschaftsereignis
  • ist viel Arbeit
  • kann Spaß machen
  • kann keinen Spaß machen
  • Macht aufgrund der jetzigen Situation immer mehr Spaß
  • heißt, in jedem Fall meiner Schwester (und natürlich meinem Vater) zu gehorchen
  • heißt, meinen Papa und meine Schwester zu bewundern
  • ist Familie
  • bedeutet manchmal auch, Wein zu trinken

 

Martha Plößnig
Als ehrenamtliche Mitarbeiterin des Weingutes genieße ich die Freiheit, mich in jenen Bereichen einbringen zu dürfen, die mich am meisten interessieren: alle Jahre gleichbleibend: das Weintrinken
alle anderen Betätigungsfelder wechseln je nach Lust und Laune:
zum Beispiel

  • Schachtelhalmtee trinken
  • neue Zaubersprüche für ein üppiges Wachsen und Gedeihen im Weingarten erdenken
  • wenn gar nichts mehr hilft: die Schwiegermutter bitten, den fruchtbaren Rosenkranz zu beten
  • Warten
  • Alles sehr ernst nehmen
  • Nichts tragisch nehmen
  • dem Winzer immer wieder bestätigen, dass er das Wetter nicht im großen Stil beeinflussen kann
  • dem Winzer gut zureden, dass jetzt im Weingarten nichts zu tun ist
  • den Winzer nicht schimpfen, wenn er den ausgepflanzten Thymian zwischen den Weinstöcken nicht als solchen erkennt und zum Mulchen einsetzt
  • den Winzer überhaupt …nur loben…
  • die Kinder zum Essen einladen
  • den Hühnern die Sinnfrage zu stellen – v.a. während der langen Phasen, in denen sie keine Eier legen
  • Lesen…………

Lea-Maria Linhart

Entscheidung: Weinbau als beruflichen Lebensinhalt fiel schon vor einigen Jahren. Das Studium an der BOKU Wien und der Hochschule Geisenheim lieferte mir die theoretische Ausbildung, praktisch lehrten mich vor allem Johannes Zillinger (Bioweinbau) und Andreas Harm (Weinbauberatung).

Genau zum richtigen Zeitpunkt die passende Anstellung nebst Weingut und Studium gefunden und gekriegt: Bioweinbauberaterin in NÖ und Wien. So kam ich herum in der Bioweinbauszene und freue mich, auch ein Teil davon gewesen zu sein. Seit 2020 widme ich mich forschend und lehrend mit Fokus auf PIWI’s und Bioweinbau am Institut für Wein- und Obstbau an der BOKU Wien. Ohne die Zeit und Selfcare-Maßnahmen im eigenen Weingarten und Presshaus wäre dieser Job nicht durchführbar.

Außerdem brauch ich die Möglichkeit zum Experimentieren. Sachen, die mir taugen: Schwefelreduzierte Langzeitvinifizierung, Amphorenprojekte, Grappaproduktion, Mischkulturförderung, Verkostungen und dazugehörige wachsende Sensorikerfahrungen…#leasweinreisen

Wenn der Wein ausgetrunken wurde oder der Rebschnitt vollbracht werden muss, halten wir zusammen. Demnach spüre ich die Unterstützung der Familie stark, wird damals wohl eine gute Entscheidung gewesen sein.

Großvater Johann Linhart war Schmied. 
Sein erhöhtes Durstempfinden bezüglich des Schmiedefeuers war größer als es seine Frau vertragen hat. Einmal schoss es geradezu aus ihr heraus, indem sie ihrem Mann vorwarf: „Jo Voda, jetzt host scho wieda die gonze Doppla ausgsuffa !“ Johann Linhart antwortete mit stoischer Ruhe: „Mia is goa ned lad drum.“