Bei uns Menschen geht alles linear aufs Ende zu, aber dem Garten ist das egal, er ist zyklisch. Ich kann mich da hineinfügen und mich eine lange Zeit über die eigenen Endlichkeit hinwegtäuschen. Ich kehre jedoch nicht wieder. Ich begrüße ständig die Veränderung und hänge doch liebend gerne Erinnerungen nach oder finde gerade die Gegenwart derart lebenswert, dass ich wünschte, es möge sich nichts verändern. Befinde mich also in stetiger Unruhe.
Unser Vogelbeerbaum im Innenhof verliert in diesen Augenblicken seine Blätter. Das geht nun schon seit einigen Tagen so. Da bleibt nichts, wie es war.
Ich teile meine Welt mitunter in Form von Keramiken mit.
Meistens konservieren sie Geschichten und natürlich Gedanken. „Es gibt“ steht für „Es gibt“.
Von ganz alleine gibt es Vieles für mich.
Und Vieles davon gibt es vollkommen gratis. Zum Beispiel Zuneigung. Die außergewöhnliche Form dieser Fließe entdeckte ich im Römermuseum am Hohen Markt in Wien. Bodenziegel aus dem 2. Jhdt n.Chr.
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