Lieber Linhart!
Ihre Nachricht
klingt sehr werbend. Ist das eine Anmache?
Allein – meine drängende Frage nach Ihrem (Lieblings-)Gedicht beantworten Sie nicht!
Soll ich mich an das Christkind wenden oder die unerfüllte Sehnsucht mit GV runterspülen. Die geringe Menge des Muskatellers reicht dafür ja kaum.
Ihrem letzten Schreiben entnehme ich auch, dass Sie an Menschen interessiert sind.
Auch an den bösen?
Themenwechsel. Ich ertappe Sie in letzter Zeit des Öfteren dabei, dass Sie sich direkt lustvoll mit dem Älterwerden beschäftigen. Das berührt mich. Vor allem unangenehm. Ich bin wohl ein gehorsames Kind unserer Zeit, in der man als höchste Güter die ewige Jugend und die Gesundheit anbetet, und mich dadurch zur Sachbearbeiterin der eigenen Lebensfunktionen degradiere.
Es würde mir reichen zu lernen, ein schlechtes Leben mehr zu fürchten, als den Tod!
Frohe Weihnachten!
Auf das Leben!
P.
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