30. Mai

Linhart, wo sind Sie?
sHakerl
Jetzt sieht es nach Sommer aus und es ist licht und ich wandle von einer Feier zur nächsten…hätte also allen Grund, mich des Lebens zu freuen. Nein, ich leide still vor mich hin. Langsamen Schrittes und müden Auges.

Aktivitäten, die in solchen Fällen normalerweise helfen (Sauna, Marmelade einkochen, Spazierengehen) , helfen jetzt nicht, weil es gar nicht so weit kommt. Dabei handelt es sich nun nicht um irgendwelche zufälligen Lebensprobleme, sondern um das Problem des Lebens selbst.

Dabei hatte ich mir vor ungefähr zwei Tagen fest vorgenommen, nicht mehr zu jammern. Nicht über das überraschungsarme Dorfleben, nicht über die vielen Hofer-WählerInnen, nicht über die Volkskrankheit „Angst“, die jede irrationale Handlung rechtfertigen soll,…

Und jetzt dieser Tiefschlag.

Es ist heiß. Jede halbe Stunde seh ich nach, ob sich endlich die Gurkensamen zu einer annehmbaren Pflanze entwickeln. Die Wäsche ist gewaschen und weht im Wind. Eine Portion Pasta mit Knoblauchsauce würden jetzt genau passen.

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