30. Dezember 2018

Ist ein See
Sinnbild für
die Seele?

Weihnachten.
Der Ast mit den Fichtenzapfen hängt im Raum und verliert Samen. Waldstimmung in der Küche. Trotzdem kehre ich die ausgefallenen Samen jeden Morgen mit dem Besen weg.

Arnold.
Nach dreimonatiger Konzentrationsschwäche schaffe ich es endlich wieder, einen längeren, zusammenhängenden Text sinnerfassend (hoffentlich!) zu lesen. Schade, dass es der Autor nur bis Seite 56 durchhält, seine Selbstgefälligkeit nicht durch seine Gedanken scheinen zu lassen. Ich lese weiter. Eine Chance bekommt er noch. (Auch ich kann das gut, selbstgefällig sein.)

Weinwurm.
Ich verabrede mich mit einer Freundin zum Abendessen. Das Lokal wählt sie aus und überrascht mich: Ein kleines, altes Milchhaus, umgebaut zu einem gemütlichen Beisl. Ein paar wenige Tische und Stühle, aufgeteilt auf zwei Räume. Liebevoll eingedeckt, ein Teelicht brennt im Fichtenzweig. Das Wirtshaus-Ehepaar – zuständig für alles, der Mann serviert zuvorkommend und unaufgeregt, die Frau kocht österreichisch-griechisch. Die kleine Karte: Ouzo. Griechischer Bergtee. Muskat Otonell. Griechische Vorspeisenplatte. Linsensuppe. Kürbisgulasch. Wir bleiben bis zur Sperrstunde!

Wann suchen Sie mit mir wieder einmal ein unbekanntes Lokal auf, Herr Linhart?

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