Heute feierte ich meinen Namen.
Der selige Manfredo soll als Einsiedler am Comosee gefastet haben. Ich bin nur fast so weit gekommen. Nach Bischofshofen nämlich.
Als Kind verbrachten wir öfter den Sommerurlaub im Hochköniggebiet. Ich erinnere mich noch stark an die Orangenlimonade „Bluna“, die Styler Mission St. Rupert und vor allem an den Bahnhof, der damals einer der größeren war. Stundenlang verbrachten wir mit Züge beobachten und Durchsagen hören. Am Schluss wurden mein Bruder und ich mit einem Matchbox Auto belohnt. Hier waren wir im Himmel, was sie als Bergmensch wahrscheinlich nicht verstehen werden. Es gab da einen Steig von unserem Quartier zum Bahnhof, an dem ich mir jedes Jahr exakt am dritten Urlaubstag den Knöchel verstauchte. Beim Züge beobachten störte das kaum. Vierzig Jahre später habe ich mir nach meiner Glockner Erstbesteigung beim Auslauf das linke Sprunggelenk gebrochen. In Bischofshofen war stets nur das rechte bedient.
Ihr Linhart
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