29. April 2019

Viermal April.

Zirknitzersee/Cerknisko jezero 

Die Frühlingsmorgen sind gekennzeichnet durch frühzeitiges Erwachen meinerseits. Wie gern ich das mag! – Noch in die Dunkelheit des Zimmers dringt durch das halb geöffnete Fenster der erste lautstarke Morgengruß der Amseln. Dann machen sie eine Pause, bevor der Tag vollends anbricht und wieder die Uhr die Zeiteinteilung übernimmt. Für Jonathan Franzen sind Sex, Literatur und die Entdeckung der Vögel die größten Offenbarungen seines Lebens. Dem kann ich etwas abgewinnen: „Vögel zu beobachten schenkt mir den Glauben, dass die Welt voller Möglichkeiten ist.“

Vögel haben etwas Tröstliches. Sie sind im Normalfall einfach da. Sie lieben einen nie und manchmal lassen sie auf sich warten. Und im Normalfall kann man nicht über sie verfügen. 
So erlebt auch in Slowenien (Sie haben recht damit, ich verschwinde gerne Richtung Triest!): Am Cerknisko jezero  sehe ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Schafstelze. Sie setzt sich ohne Scheu in ihrem goldgelben Prachtkleid in meiner unmittelbaren Nähe auf eine Weide. Da ist sie nun!

Pflanzen können fast alles, was man sich nur vorstellen kann. Aber nur, weil sie festsitzen, denkt jeder, dass sie nicht besser als Plastik sind, als wären sie nicht richtig lebendig.
Pflanzen leben im Moment. Wenn man ganz traurig ist, weil man selbst oder jemand anderes  oder etwas sterben muss, Pflanzen anschauen hilft!

Die Sauna ist meine Schneehöhle.
Auch im Frühling noch, wenn es so kalt ist wie heute!

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