30. Jänner 2016

Liebe Plößnig!
holland

Die Kommunikationsbedürfnisleiste bei Männern ist scheinbar anders.
Sie brauchen mir nicht auf den Leim gehen, ich bin kein Tischler. Ich fürchte, das hat die Natur so eingerichtet, dass Mann und Frau sich grundsätzlich missverstehen lernen, in guten Beziehungen halt mit professionelleren Techniken.

Ja, auch mein Sinn für Romantik ist nur ein Verdrängungsmechanismus, um von der beinharten Realität abzulenken. Bindung bindet. Freiheit auch. Aber ist der Satz „ich verstehe dich jetzt nicht“ nicht ein Aufschlagen einer Tür, die ins Freie geht und letzlich nichts anderes als eine konkrete Androhung eines Perspektivenwechsels?

Schauen sie, die männliche Beziehung zu einem Traktor ist trotz technischer Verwirrungen wesentlich einfacher, als die zu einer (Traum)frau.
Traumfrauen sind als Produkt von sinnlichen und übersinnlichen Vorstellungen, zwar nicht immer gesellschaftsfähig, aber dennoch so reell wie nur irgendetwas.

Ich träume oft von zwei Frauen gleichzeitig. Von einer, wo meine zärtliche Hinwendung erlaubt scheint und von einer, wo es  ganz allgemein gedacht als verboten gilt. In Summe ergibt das eine schöne Spannung, die mein Ego zwar nicht glücklicher macht, aber es wenigstens beschäftigt. Und was ist gegen eine Vollbeschäftigung von inneren Wertexperimenten  schon einzuwenden?
Tagträume handeln oft von nächtlichen Gefilden. Heute ist mir Ihre räumliche Distanz sehr nah.

Linhart

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