31. Jänner 2016

Er ist stark, wie eine bittere Arznei, die man freiwillig schluckt, eigentlich ohne zu wissen, warum.
Aber ich liebe ihn, ich brauche ihn, ich kann nicht leben ohne ihn!
kaffeeweb
Und dann kann es schon einmal passieren, dass hier und da so eine leere oder halb leere Tasse herumsteht in der Küche oder sonst wo, oder dass sie mehr oder wenig ordentlich in den Geschirrspüler gestellt wird von mehr oder weniger mir…

Frage: Gehören Sie auch zu jenen Unverbesserlichen, die es nicht aushalten, wenn den Geschirrspüler jemand bestückt, der alles falsch macht? Hassen Sie also auch jene Helferlein, die völlig unsensibel handeln gegenüber Ergebnissen von jahrelangen Testreihen zum Thema optimiertes Einräumen dieser Wundermaschinen?  Kennen Sie also auch solche FalscheinräumerInnen, die stellen, stecken und reihen ohne jeden Plan und tatsächlich meinen, sie haben die platzsparendste Methode entwickelt? Und räumen Sie dann, wenn endlich niemand mehr in der Küche ist und sich beim Geschirrspülereinräumen einmischen könnte, alles wieder um, um dem Chaos zu entgehen?

Und was hat das alles mit Romantik zu tun?
Mein Naserümpfen beim Hören dieses Begriffes muss ja irgendwoher kommen.
Auf welche Definition können wir uns einigen?
Romantik heißt:
schön sein und Schönes lieben?
oder
das Nachdenken, das  in eine andere als die alltägliche, begrenzte Welt und somit in die Freiheit führt?
oder
mit den Möglichkeiten des Scheiterns und Misslingens endlicher Wesen rechnen und in dem  Anflug von Tragik, der da mitschwingt, schwelgen?
oder
die regelmäßige Weltflucht durch Oberflächlichkeit und Realitätsverweigerung?
Ihren Verdrängungsmechanismus kann ich verstehen.
Die Art und Weise der Verdrängung allerdings nur sehr bedingt.

Zum Schluss noch eine wichtige Frage: Sie sind also innerlich vollbeschäftigt?

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