Lieber Linhart!
Es ist relativ kalt. Es regnet leicht.
In einem Kaffeehaus in Rijeka nehme ich mir gern die Zeit, um an unser Fest im Sommer zu denken.
Dieser 49. Geburtstag im vergangenen Dezember löst vermehrt Fragen aus.
Sie sagen, nehmen Sie das Älterwerden doch nicht so ernst.
Das scheint mir der beste weil entspannteste Zugang zu den Begleiterscheinungen meines Zustandes. Es doch alles nicht so ernst zu nehmen.
Fragte mich jemand nach meinen glücklichsten Jahren, so fallen mir die ersten 7 ein. Also jene vor dem Eintritt in eine staatliche Bildungsanstalt.
An 3 dieser kann ich mich nicht wirklich erinnern. Da gibt es nur ein paar Bilder in Form von Erzählungen oder Schwarz-Weiß-Fotos. Zum Beispiel von einer Szene auf der Alm: Ich ein gutes halbes Jahr alt, sitzend auf einem Hackstock, den Blick in den Fotoapparat gerichtet, zu Füßen des Hackstocks ein Hund mit hochgestelltem Schwanz, hinter mir das sich nach oben hin öffnende Tal.
Und dann, wenn meine eigene verklärte Erinnerung einsetzt sehe ich einen jungen Menschen der sich frei, stark und voller Tatendrang in dieser damals sehr einfachen Welt bewegt.
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