15. Juni

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Traurig sein ist das Eine.
Immer traurig sein bedarf wohl einer näheren Betrachtung.
Dieser Tage möchte ich mich dagegen wehren. Das viele Licht, die vielen Sonnenstunden bestärken mich.

Ich wehre mich zum Beispiel dadurch, dass ich auf Kurzreisen gehe. Mir Passau ansehe und mich darüber freue, wie sich drei Flüsse quasi an einem Punkt unaufgeregt aber nachhaltig vereinen. Ich wehre mich dadurch, dass ich mich ein Wochenende lang von Menschen bekochen lasse, obwohl die das gar nicht müssten, die es tun ohne viel Aufhebens und mich noch dazu in interessante Gespräche über die Mentalität des Innviertlers und überhaupt verwickeln. Und ich wehre mich dadurch, dass ich Streit suche. Da, wo er sehr leicht zu finden ist. Ich weiß, DAS gefällt Ihnen überhaupt nicht.

Streit ist doch eine wunderbar leidenschaftliche Ausdrucksweise des Suchens! Da ist noch nichts geklärt – vieles offen – auf dem Tisch und mit großer Emotion garniert…Quasi ein Höhenflug der Gefühle. UND: beim Streiten werden viele Fehler gemacht, ohne Rücksicht auf Verluste…das darf man doch sonst fast nirgends mehr…Welch großer Liebesbeweis, wenn ich mit jemandem streite :)!

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